Angst... wenn sie einem den Nacken hochkriecht, den Brustkorb eng
macht, einem das Gefühl gibt keine Luft mehr zu bekommen, eine Eisenhand den
Nacken festhält. Das Herz das immer schneller schlägt und einem Angst macht das
gleich etwas Schlimmes passieren wird. Blanke Angst und Panik. Sei es aus
realen Gründen oder nur in unserem Inneren. Die Symptome sind exakt die
gleichen. Dem Körper ist es vollkommen egal, ob Real oder nur im Kopf. Nur was kann ich in dem Moment tun? Angst lähmt uns, macht uns
Handlungsunfähig. Sie nimmt unseren Körper und unseren Geist vollkommen ein.
Sie kann so übermächtig werden, dass wir nichts, aber auch gar nichts haben,
was wir ihr entgegensetzen können. So fühlt es sich zumindest in dem Augenblick
an. Pure Panik. Und dann? Was kann ich dagegen tun? Zu Tabletten greifen? Das ist aber nur ein
reduzieren der Symptome. Das hilft leider nur wenig gegen die Ursache. Was ich
tun muss, ist mich den Ängsten zu stellen, wenn sie in meinem Kopf stattfinden.
Und ich kann versuchen, mir einen inneren Ort zu schaffen, an dem
ich mich sicher fühle. Jeder Moment der mir hilft, mich sicher zu fühlen, mir
die Gelegenheit zum Durchatmen gibt, wird mir helfen, wieder zur Kraft zu
kommen, damit ich weitermachen kann. Um die Kraft zu finden, mich den Ängsten
zu stellen. Ohne Kraft und Energie gebe ich leichter auf und gebe mich der
Angst hin. Wenn diese Angst hochkriecht, auch dieses Gefühl der
Hoffnungslosigkeit, hole ich mir in Zukunft eine Sicherheit aus mir heraus. Es
ist durchaus möglich sich einen eigenen Schutzort zu erschaffen. Die Angst ist
ja nur ein Teil von uns, wir alle bestehen aus vielen verschiedenen Facetten.
Angst ist eine davon und je nachdem, welcher Facette wir am meisten Raum
gewähren, wird diese einen großen Teil unseres Lebens beeinflussen. Wenn du es schaffst, dir einen eigenen Schutzort zu erschaffen,
wird die Angst weniger Raum in deinem Leben einnehmen. Den Glauben an dich, das
du es schaffst, dass du sicher in dir selbst Ruhen kannst, ist ein unglaublich
starkes Werkzeug. Das wirst du vielleicht nicht jetzt und sofort einsetzen können,
aber mit etwas Übung, jedes Mal ein kleines Stückchen mehr. Und das ohne
Kosten, ohne Tabletten, ohne Hilfe von außen. Du kannst das. Du schaffst dir
selbst deine Sicherheit. Versuche es. Glaube an dich. Setzt dich, lege dich hin, oder stehe auf, schau, was sich für
dich Richtig anfühlt. Du musst dich wohlfühlen. Nur darum geht es. Versuche die
Augen zu schließen oder fixieren dich auf einen festen Punkt, wenn du die Augen
nicht schließen möchtest. Und nun stelle dir vor, es öffnet sich eine große Tür in dir. Du
spürst diese Angst mit all ihren schlimmen Symptomen. Jetzt gehe durch die Tür
und stelle dir vor du betrittst einen Ort der dir das Gefühl von Sicherheit und
Geborgenheit gibt. Die Angst nimmt sofort ab. Vielleicht ist es ein großer
wunderschöner bunter Garten, der Gipfel eines Berges oder ein Strand mit Blick
aufs Meer. Erschaffe dir deinen persönlichen Ort, der dir ein Gefühl der
Sicherheit gibt. Wenn du es nicht sofort kannst, suche, stelle dir verschiedene
Orte vor. Und dort, wo du das Gefühl hast, hier fühle ich mich geborgen und
aufgehoben, dort bleibst du. Vielleicht ist es ein Ort aus deiner Vergangenheit
oder sogar aus deiner Kindheit. Schau dich um. Gehe ein Stück herum und sehe
dir alles genau an. Fühle hinein. Spüre, wie der Ort dich langsam einnimmt,
vertrauter wird. Dir das Gefühl gibt, umarmt zu werden. Dir eine gewisse
Sicherheit schenkt. Spüre die Umarmung, die Liebkosung. Schicke an das
Universum, oder an deinen Gott, einen Engel, deine innere Stimme, wen auch
immer, die Bitte, dass dir geholfen wird. Du bist nun völlig sicher. Hier an diesem Ort, an dem du dich
befindest, kann niemand anderes hin, wenn du das nicht willst. Du bist hier
vollkommen sicher, vor allem und jedem. Hier hast du die Möglichkeit
durchzuatmen. Zu entspannen. Versuche deinen Nacken etwas loszulassen. Deinem
Atem zu erlauben wieder tiefer zu fließen, ruhiger zu werden, zu entspannen.
Deine Muskulatur darf für diesen Augenblick einfach mal loslassen. Aus der Anspannung in die Entspannung gleiten. Dein Geist darf
dieses Gefühl der Geborgenheit tief in sich aufnehmen und genießen. Dieses
Gefühl der Kraft, die hier ist, darfst du ganz in dich Hineinfließen lassen.
Spüre die Arme, die dich halten. Das bist du. Du bist da, ganz und gar für
dich. Du bist dein bester Freund. Du wirst immer da sein. Du kannst nicht vor
die selbst verschwinden. Du musst dir nur erlauben dich ab und an daran zu
erinnern. Bleibe so lange an dem Ort, wie du es für gut empfindest. Gehe so oft
du kannst an diesen Ort. Genieße diese Momente, spüre, wie du mehr und mehr in deine Kraft
zurückkommst. Wie du in Zukunft, wenn diese Angst kommt, sie reduzieren kannst
und dir Kraft aus diesem, deinen Kraftort ziehen kannst. Dieser Ort ist immer und überall bei dir. Den kann dir niemand
wegnehmen. Das ist deine Burg. Die dich beschützt. Ab jetzt für immer und
überall. Sei dir dessen einfach nur bewusst, du hast einen sicheren Ort, an den
du immer und jederzeit flüchten und dich mit Kraft und Energie auftanken
kannst. Dann wird das Leben wieder Angstfreier werden. Mit der Zeit.
Versuche ruhig jeden Tag einige Zeit an dem Ort zu bleiben. Wenn du dich wohl
genug fühlst, fange an, bewusst zu Atmen. Tief in dein Becken und dann auch
weit in den Brustkorb. Spüre deinem Atem ab dann hinterher, wenn er sich leicht
anfühlt. Solange er das nicht tut, spüre ihm nicht hinterher, sondern schaue
dich genauer an deinem Ort um. Versuche Details zu sehen und dir einzuprägen.
Schaue dich um, welche Farben zu sehen sind. Welche Pflanzen oder was es sonstiges
zu entdecken gibt. Gehe spazieren, versuche so viel Ecken wie möglich zu
erkunden. Und spüre immer, wie sicher du dort bist. Niemand, denn du nicht dazu
einlädst, wird in diese Sicherheitszone kommen können. Das ist ganz alleine
dein Schutzort, den kann dir niemand wegnehmen. Nur du kennst ihn. Du ganz
alleine. Nur alle von dir gerufenen Helfer werden auch immer dort sein und dich
unterstützen, damit du dich sicher fühlen kannst. Bleibe immer so lange dort, wie es sich gut und richtig anfühlt.
Vergesse aber auch nie, bewusst diesen Ort wieder zu verlassen und in die reale
Welt zurückzukehren. Du kannst ja jederzeit zurück zu deinem Ort. Aber auch das
reale Leben geht natürlich weiter. Diese Parallelwelt ist ein tolles Instrument, mit Ängsten besser
umzugehen. Ich hoffe, diese kleine Anleitung konnte dir weiterhelfen. Namasté Angela |